In diesem Tutorial stelle ich Ihnen einen Arbeitsablauf vor, um interaktive 360x180°-Panoramen mit einem Fisheye zu erstellen.
Das Thema behandelt nicht mehr den grundsätzlichen Umgang mit PTGui und setzt ein gewisses Maß an Vorkenntnissen beim Erstellen von Panoramen voraus. Weiters vertraue ich darauf, dass Sie mit Ihrem Computer umzugehen wissen...

Bitte machen Sie sich mit folgendem Artikel vertraut bevor Sie hier weiterlesen:

Stitchen eines Panoramas mit PanoTools und PTGui.
 

Software:

Folgende Software werde ich beim Tutorial verwenden. Ein Klick auf den Link führt zur entsprechenden Downloadseite.

Aus lizenzrechtlichen Gründen enthält das Panotools-Paket der PTGui-Distribution eine auf 120° Blickwinkel limitierte Version der Pano12.dll. Eine erweiterte Version der DLL können Sie unter panotools.sourceforge.net herunterladen.

 

 

Im Text werden Sie immer wieder solche grün hinterlegten Kommentare finden. Diese sind als Erweiterung und Vertiefung gedacht und nicht unbedingt für das Abarbeiten des Tutorials notwendig.

Beachten Sie bitte, daß die vorgestellten Methoden nur einen Teil aller Möglichkeiten ausschöpfen. Ich möchte Sie herzlich dazu einladen, selbst neue Methoden zu erkunden und nicht nur sklavisch nach diesem Tutorial zu arbeiten.

Teil 1: Ausrüstung, Vorbereitung und Aufnahme der Einzelbilder

Warum Fisheye?

Es gibt 2 unterschiedliche Möglichkeiten ein Panorama mit vollem 360x180°-Blickwinkel zu erstellen: Die mühsame (und von der Ausgabequalität exzellente) Methode mit einem Stativ und Nodalpunktadapter und die schnelle und intuitive Methode mit einem Fisheye.

Ein normales Weitwinkel im Bereich von 28-35mm beschert Ihnen ca. 30-50 Einzelbilder die Sie nacher am Computer zusammensetzen müssen! Unter Verwendung eines Fisheyes finden Sie mit 3-8 Aufnahmen das Auslangen. Bei Aufnahmen im Freien oder beim Fotografieren bewegter Szenen werden Sie den Vorteil des Fisheyes also schnell zu schätzen wissen.

Wie fotografiere ich mit einem Fisheye?
Mit Stativ:

Wollen Sie sich eine Menge Mühe bei Stitchen des Panoramas ersparen, so greifen Sie zu einem Stativ und einem Nodalpunktadapter.

Es gibt professionelle Adapter von Manfrotto, Kaidan und Anderen.
Für Fisheye-Panos benötigen Sie nicht unbedingt eine teure und schwere Lösung. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick können Sie sich leicht einen eigenen Adapter bauen. Hier ein paar Anregungen von mir.

metz-adapter.jpg (21202 Byte)
Metz-Schiene


Metz Blitzschiene für Kamera im Querformat - auf normalem Stativ montiert. Das Gewinde für die Kamera muß dafür über der Drehachse des Stativkopfs liegen.

Vorteil: Die Blitzschiene ist so klein daß sie immer dabei sein kann.

Nachteil: Ein Drehen um den Nodalpunkt ist damit zwar möglich, ein Kippen jedoch nicht!

alu-adapter.jpg (21872 Byte)
Alu-Adapter / Profile vom Baumarkt


Alu-Adapter mit Profilen aus dem Baumarkt und Panoramaplatte von Novoflex. Das Stativ ist klappbar ausgelegt und kann so leicht in einer Seitentasche verstaut werden.

Vorteil: Auch Kippen um den Nodalpunkt möglich.

Nachteil: Stabilität nicht optimal. Für Nachtaufnahmen nur bedingt geeignet.


Ohne Stativ:

Hier müssen Sie versuchen, sich samt Kamera um den Nodalpunkt zu drehen, wofür es einige Tricks gibt von denen ich Ihnen einen vorstellen möchte, den Philopod:

Sie benötigen dafür eine Schnur und ein Gewicht. Gut wäre auch eine Libelle oder eine billige Mini-Wasserwaage aus dem Baumarkt.
Die Schnur befestigen Sie am Objektiv an der Position des Nodalpunktes. Der Nodalpunkt liegt bei einem Fisheye immer innerhalb des Objektivs (Bei meinem Sigma-Fisheye ist das in etwa die Position des goldenen Zierrings).

Lassen Sie Schnur samt Gewicht herabhängen. Nun haben Sie am Boden einen Punkt um den Sie sich drehen müssen.

bubbleweight.jpg (10474 Byte)
John Houghton hat eine ähnliche Idee um eine Schablone erweitert, mit der man eine eindeutige Markierung auf den Boden legen kann und zusätzlich Markierungen für die Einzelaufnahmen hat. marker.gif (1576 Byte)

 


Haben Sie nun Ihre ersten Aufnahmen gemacht?

Blättern Sie bitte weiter zu Teil 2: PTGui und der Kontrollpunktassistent